Erste Indoor Schweizer Meisterschaft 2021

(27.11.2021, Corsier-sur-Vevey)

Es ist Freitagnachmittag und wir treffen uns in Frick, laden unser Gepäck um und machen uns zu viert auf den Weg Richtung Genfersee. Im Auto sitzt unsere Deutsche Vize-Meisterin, der Material- und Platzwart, der Kassier und unser Präsi. Wir kommen fast ohne Stau bis nach Vevey und erreichen das Swiss Historic Hotel Masson in Veytaux bei Montreux noch bei Tageslicht.

Während wir unsere Zimmer in Beschlag nehmen fühlen wir uns hundert Jahre zurückversetzt. Das mit dem „Historic“ passt voll. Rasch ziehen wir uns etwas Warmes über und gehen zur Bushaltestelle. Ein paar Stationen später sind wir beim Marché de Montreux. Bei der Hinfahrt haben wir das Riesenrad und vielversprechende, farbige Lichter gesehen.

 

 

 

 

 

 

 

Es ist schon dunkel und wir erreichen den Montreux Noël an der Seepromenade. Traumhaft. Als Erstes bekommen wir eine Magenanregung. Crêpes, manche mit Grand Marnier, andere mit Nutella. Und ein Glühwein zum Herunterspülen muss auch sein. Zum Glück gibt’s den auch ohne Alkohol. Wir wandeln verzaubert zwischen den Marktständen mit tollen Auslagen und an denen mit verschiedenen Leckereien und Versuchungen vorbei. Die Versuchungen sind zu gross, der eine oder andere Franken wird doch noch investiert. Das alles macht wieder hungrig und wir steuern auf ein Chalet-ähnliches Gebäude zu. Zwar haben wir nicht reserviert, aber wir bekommen unser Fondue mit Speck und einen feinen, speziellen Montreux-Weihnachts-Lavaux. Lecker!

Wir schlendern physisch und optisch gesättigt zurück, schnappen uns den nächsten Bus und legen uns wenig später auf die historischen Betten. Wie wir wohl schlafen werden? Der Präsi hat sehr gut geschlafen. Und der Material- und Platzwart nebenan hat ihn nicht einmal gehört. Wir frühstücken in einem historischen Esssaal und machen uns bald auf den Weg zum Wettkampfort in der Nähe von Fenil-sur-Corsier. Der Verein Axe Throwing Riviera ist auch dieses Jahr der Organisator. Und wir erleben auch gleich eine Premiere! Die erste Indoor Schweizer Meisterschaft. Wir sind sehr gespannt…

Der Austragungsort ist in einer Industriehalle, die der lokale Verein permanent gemietet und toll eingerichtet hat. Es gibt vier Zielscheiben mit Sicherheits-Abtrennungen. Wir sind fast die Letzten die eintreffen, deshalb geht’s auch schon bald los – schnell noch die Startgebühr begleichen. Nach der üblichen Begrüssung und Verkündigung der Wettkampfregeln fliegen auch schon die ersten Äxte. Schnell zeigt sich, dass die eine oder andere Zielscheibe ziemlich hart ist. Es fallen etliche Äxte runter. Alles Nuller! Wir machen das Beste daraus, aber das Glück scheint mit denen, die nicht zweimal auf die härteste Scheibe werfen müssen.

 

Die Vorrunde ist rasch vorbei und das Mittagessen steht dann auch schon an. S&S, Spaghetti Bolognese und Salat. Einfach und sättigend. Dann noch etwas Süsses zum Dessert und weiter geht’s.

Wir werfen mehrheitlich durchzogen. Auch wegen des Scheiben-Losglücks oder -pechs. Der Präsi ist nicht sehr glücklich – vor allem wegen seiner eigenen Resultate. Er ist nicht der Einzige. Aber Hauptsache dabei sein und Spass haben. Es ist zumindest eine gute Übung. (Reden wir uns ein.)

Die Wettkampfteilnahme ist aber nicht umsonst. Unsere Deutsche Vize-Meisterin wirft wieder wie von einem anderen Stern. Dann der Final, spannend bis zuletzt. Wir halten den Atem an – und … – brechen in Freude aus. Wir haben eine DOPPELTE Vize-Meisterin! Sie wurde auch die Schweizer Vize-Meisterin! Sensationell! Gratulation! Rasch folgen die Rangverkündigung und Preisverleihung.

Danach werfen wir noch ein paar Äxte, dieses Mal auch kleine. Nur zum Spass. Ein paar gehaltvolle Welschschweizer Spezialitäten fliessen noch die eine oder andere Kehle runter. Wir vereinbaren, auf dem Nachhauseweg noch etwas essen zu gehen. Also, auf geht’s. Wir werden fündig und stärken uns im Restaurant Les Trois Suisses in Jongny mit einem einfachen Menü.

Das Auto fliegt fast nach Hause und wir sind spät in der Nacht wieder in Frick. Der Präsi hat dort sein Auto stehen lassen und muss zuerst noch die Scheiben freikratzen. Dann kann auch er nach Hause. Bis er zu Hause ist sind die andern sicher schon im Land der Träume. Nächstes Mal, ja nächstes Mal…

 

 

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